Das Lächeln der Frauen
Ralf Bauer: „Jedes Stück birgt ein gewisses Geheimnis“
In der französischen Liebeskomödie „Das Lächeln der Frauen“ – nach dem Roman von Nicolas Barreau – spielen Dominique Siassia und Ralf Bauer die zwei Hauptakteure Aurélie Bredin und André Chabanais. Um den Roman auf die Bühne zu bringen, wurde das Stück auf zwei Personen runter geschrieben. Als gut eingespieltes Team bringt das Schauspiel-Duo französisches Flair mit viel Gefühl auf die Bühne. Gleichzeitig feiert Ralf Bauer mit diesem Stück seine Premiere als Regisseur.
Aurélie ist eine junge Pariser Restaurantbesitzerin, die mit ihrer bisherigen Wahl ihrer Männer eher wenig Glück hatte – gerade von ihrem Freund verlassen streift sie einsam und voller Liebeskummer durch Paris. In einem kleinen Buchladen fällt ihr der Roman „Das Lächeln der Frauen“ in die Hände und zu diesem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, wie dieses Buch ihr Liebesleben verändern wird. Verwundert muss sie feststellen, dass ihr Restaurant bis in nahezu alle Einzelheiten beschrieben wurde und selbst die Hauptfigur ähnelt ihr auf verblüffende Art und Weise. Zufall oder Schicksal? Aurelié macht sich auf die Suche nach dem Schriftsteller, einem Engländer namens Robert Miller.
Was sie jedoch nicht wissen kann, dass es sich bei dem Autorennamen um ein Pseudonym handelt, erschaffen vom Lektor André Chabanais. Er hat den neuesten Verkaufsschlager seines Verlages nämlich ohne das Wissen seines Chefs selbst geschrieben und setzt alles daran, seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen. Zunächst gelingt es André sich mit allerlei Tricks Aurélies Wunsch nach einem Treffen zu entziehen. Doch sie lässt nicht locker und es kommt schließlich zu einer Begegnung zwischen ihr und André Chabanais, bei der sie angeblich Robert Miller kennenlernen soll…Die Enttäuschung ihrerseits ist natürlich groß.
Nach diesem Treffen ist es um André geschehen und er steckt nun gehörig in der Zwickmühle. Einerseits will und muss er sein Geheimnis bewahren, doch andererseits möchte er Aurélies Begeisterung für den angeblich „öffentlichkeitsscheuen“ Schriftsteller auf sich selbst lenken…
Auch wenn beide das Stück bereits erfolgreich seit gut zwei Jahren aufführen, kann es im Spielverlauf immer noch zu kleinen Veränderungen bzw. Verbesserungen hier und da kommen. „Noch heute habe ich mit Dominique eine kleine Änderung vorgenommen“, so Ralf Bauer. „Erfahrungen, die wir bei unseren Auftritten machen, möchten wir auch entsprechend umsetzen. Auch können Einzelheiten im Stück jeden Abend etwas anders ausfallen, man spürt sofort, wie das Publikum drauf ist. Manchmal kommt es auch zu Interaktionen mit den Zuschauern, was das Besondere am Theater ist. Der Zuspruch der Zuschauer ist durchweg sehr positiv, Kritik hin oder her. Ein altes indianisches Sprichwort besagt:”Urteile nie über eine Person, ehe Du nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bist.“ „Mir ist es lieber für etwas kritisiert zu werden, was ich selber fabriziert habe, als für etwas, was ich nicht zu verantworten habe.“
Bei diesem Zwei-Personen Stück ist es besonders wichtig, „in den ersten zehn Minuten nicht einzuschlafen“ (lacht). Unterschiedliche Spielebenen prägen den Handlungsverlauf und zwei Halbdrehbühnen zeigen Aureliés Wohnung, ihr Restaurant sowie Andrés Büro. Innere Monologe, um die Gefühlswelt für das Publikum nach außen zu tragen und Dialoge zwischen Aurelié und André wechseln sich zu Beginn häufig ab. Die Wand von Andrés Büro ziert ein Liebesgedicht von Ralf Bauers französischem Lieblingsautors Jacques Prévert. Auch auf vermeintliche Kleinigkeiten wird viel Wert gelegt – schauen Sie also genau hin! Mit dieser Inszenierung hat der Schauspieler sein erstes eigenes Regie-Stück auf die Bühne gebracht. „Das wollte ich schon lange angehen und sehen, was hinter der Regiearbeit steckt. In diese Richtung soll es künftig auch weitergehen“, erzählt er. „Ich hatte das Glück früher häufig mit Blacky Fuchsberger arbeiten zu können und er sagte immer, wir haben dem Publikum gegenüber eine Bringschuld. Eine gelungene Aufführung zeichnet sich auch dadurch aus, dass bei den Zuschauern Bilder im Kopf entstehen, die in Erinnerung bleiben.“ Dieser Bringschuld ist Ralf Bauer mit diesem Stück zweifelsohne nachgekommen. Die romantisch turbulente Komödie können Sie noch bis zum 18. Februar 2018 sehen. Ab Mitte März geht es dann mit dem Stück für sechs Wochen nach Hamburg.
Mit Ralf Bauer und Dominique Siassia.
10. Januar bis 18. Februar 2018
Theater an der Kö
Schadowstr. 11 (in den Schadow Arkaden)
40212 Düsseldorf
Theaterkasse
Telefon +49 (0)211. 32 23 33
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